Prora auf Rügen

An einer schmalen, langgezogenen Meeresbucht, dem Prorer Wiek auf der Insel Rügen, befindet sich zwischen dem Fährhafen Sassnitz und dem Ostseebad Binz der geschichtsträchtige Landstrich Prora.

Mit Prora verbindet sich eine interessante Geschichte, die in den 30er Jahren beginnt. Besucht man Prora, so wird man seinen Augen kaum trauen, denn ein kolossaler Gebäudetrakt befindet sich auf einer kieferbewaldeten Hügelkette, der „Schmalen Heide„.

Noch vor dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Bau des sogenannten KdF Bad Prora (bedeutet Kraft durch Freude) begonnen und nie richtig fertiggestellt. Auf fast 5 Kilometern längs der Küste, nahe am Strand, entstanden architektonisch baugleiche, dicht aneinandergereihte Blocks mit identischen Ferienwohnungen. 20.000 Menschen sollten dort sehr günstig ihre Ferien verbringen können.

Der gigantische Komplex war zur damaligen Zeit eine Sensation. Nach der Kriegszeit wurden Teile der Gebäude zu militärischen Zwecken als Kasernen genutzt. Sogar Flüchtlinge und Zwangsarbeiter fanden darin Unterschlupf. Heute sind einige Blocks zerstört und dem Verfall preisgegeben. In den noch gut erhaltenen Bauten befinden sich Museen und zahlreiche Ausstellungen mit mühsam zusammengetragenen Originalen, die das von den Nationalsozialisten geplante Ferienobjekt realitätsnah dokumentieren.

Prora ist ein Naturschutzgebiet und ist denkmalgeschützt und auf jeden Fall eine Reise wert. Der feine weiße Sandstrand macht den Besuch noch komplett.

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